Dunkel und Licht

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In der dunklen Kirche wird der große hängende Adventskranz entzündet

Im Dunkel

Am achten Tag
als Gott
einen Moment
wegsah
sammelten sie sich.

Die Verfolgten.
Die Unterdrückten.
Die Ausgebombten.
Die Verhungerten.
Die Gefolterten.
Die Kinder ohne Zukunft.
Die Ertrunkenen.
Die Verzweifelten.

Hoffnung erstarb.
Alles umsonst.
Keine Zukunft,
keine Gegenwart.
Keine Vergangenheit.

Nicht für sie.

Nur Nichts

Nur Dunkel.

Nur Tod.

Und es ward Nacht.

Tod

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Grabmal von Amalia Truchsess von Pommersfelden in St. Johannis. Sie hält eine Blume in der Hand.

und ich, der tod,
komme über euch
drohend
liebend
bergend

alles beendend
kein entrinnen

jung, alt, mir egal
stark und gesund
alt und lebenssatt
an mir kommt ihr
nicht vorbei

angst und trauer
not und entsetzen
schmerz und verlust

doch am dritten tag
erblüht die blume

 

aus den "Klängen in der Nacht" am 25.11.2022

Frieden nicht benötigt

In den Achtzigern kaufte ich ein Buch:

"Gedichte gegen den Krieg".

Ich weiß noch, wie es aussah.

Wie es sich anfühlte.

Klein war es, aber dick.

Spüre das Papier zwischen den Fingern.

Die störrischen Seiten, eng geheftet.

Zerlesen, zerblättert, damals.

Ich finde es nicht mehr.

Wir hatten lange, sehr lange

so selbstverständlich

Frieden.

 

Riss in der Zeit

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Holzkreuz an der Decke von St. Johannis

„Es ist vollbracht!“
So sprach er.

Und die Zeit selbst
riss entwei
für einen Moment
für alle Ewigkeit

und durch den Riss
quollen sie
aus allen Zeiten
aus aller Welt

die Fliehenden
die Hungernden
die Untergegangenen
die Gefolterten

die Ausgemergelten
in den Konzentrationslagern
die Ausgebeuteten
die Erniedrigten

zu ihm schrien sie
und wurden errettet.
Sie hofften auf ihn
und wurden nicht zuschanden.

Rede bei der FFF-Demo am 22.10.21: Für eine andere Verkehrspolitik!

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Heute startet die Koalitions-Verhandlungsgruppe Mobilität. Wir brauchen so dringend eine Verkehrspolitik, die ihren Beitrag zum Klimaschutz leistet. Wir brauchen keine reine Antriebswende hin zum E-Auto, sondern eine echte Verkehrswende. Denn die Städte ächzen unter der Flut von Autos. Sieht man auch in Schweinfurt. Und es gibt viele Menschen in Deutschland, die können oder wollen gar nicht Auto fahren, aus den unterschiedlichsten Gründen.

Ernsthafte Politik erst im Jenseits?

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Ein Schild "Fußgänger- und Radweg" ragt aus den Fluten.

Gerade geht ein Zitat von Armin Laschet durch die sozialen Medien, das mich sehr beschäftigt. Denn es zeigt, wie unterschiedlich auch wir Christinnen und Christen unseren Glauben und unser Leben hier auf der Welt sehen können. Und ja, er hat es wirklich gesagt, zumindest habe ich mehrere Belege dafür gefunden:

Wenn man daran glaubt, dass es nach dem Tod irgendwie weitergeht, macht man auch Politik anders als zum Beispiel ein Kommunist, der bis zum Lebensende dringend mit allen Mitteln das Paradies auf Erden schaffen will.

Armin Laschet, Quelle: idea.de

Lieber Herr Laschet, ich möchte Ihnen da ganz vehement widersprechen und verstehe ehrlich gesagt nicht ganz, warum Sie mit so einer Einstellung überhaupt in der Politik gelandet sind.