Kurs: "Erfolgreiche Selbstbehinderung im Job"
Teil 1: der Geldbeutel
Nehmen Sie Ihren Geldbeutel an Tagen, an denen Sie ihn dringend bräuchten, nicht mit ins Büro.
a) Sollten Sie ihn aus Versehen doch mitgenommen haben, reicht es, ihn gleich als erste Tätigkeit am Morgen irgendwo hinzulegen, wo Sie ihn garantiert nicht mehr finden. Zum Beispiel auf den Schreibtisch.
b) Für Fortgeschrittene: Suchen Sie Ihren Geldbeutel später zu Hause zwei Stunden lang. Im Büro kann er ja nicht sein.
Teil 2: Kaffee machen
- Kaffee schmeckt nicht so besonders gut, wenn Sie vergessen, Wasser in die Maschine einzufüllen.
- Nach einer halben Stunde, wenn Sie dann den fertigen Kaffee holen wollen, merken Sie: Das Wasser fehlt. Also Wasser einfüllen und Schalter an der Maschine betätigen.
- Noch ein wenig später: Sie merken, dass Sie die Kaffeemaschine vorhin ja wieder ausgeschaltet haben. Es gibt also immer noch keinen Kaffee.
- Eine Variante für sehr müde Zeitgenossen: Schütten Sie doch direkt die Milch in den Kaffeefilter. Statt Kaffeepulver.
- Während der Kaffee noch durchläuft, können Sie sich ja schon mal eine leere Kaffeetasse auf den Schreibtisch stellen. Was zunächst sinnlos erscheint. Aber es ist im Sinne einer erfolgreichen Selbstbehinderung außerordentlich zielführend, wenn Sie eine halbe Stunde später mit einer gefüllten Kaffeetasse kommen und diese aus Gewohnheit genau da hinstellen wollen, wo schon eine leere Tasse steht. Variante a: Die leere Tasse fällt runter. Variante b: Sie bremsen die volle Tasse noch rechtzeitig ab, wodurch dann der Kaffee überschwappt und sich gleichmäßig auf die auf dem Schreibtisch gestapelten wichtigen Dokumente verteilt.
- Kaffeemühlen sind was Feines. Immer frisch gemahlenen Kaffee genießen! Probieren Sie doch mal Folgendes: Wenn während des Mahlvorgangs die Vorratsbox der Mühle leer wird, leeren Sie nicht den gemahlenen Kaffee in den Kaffeefilter der Kaffeemaschine. Nein: Öffnen Sie eine neue Tüte Kaffeebohnen und schütten Sie die direkt in den Filter. Wozu erst noch mahlen? Ganze Bohnen, frisch überbrüht, sind viel naturnäher und damit sicher auch bekömmlicher.
- Apropos Kaffemühle: Jedes gut sortierte Lebensmittelgeschäft bietet Schokomüslikugeln, die äußerlich ungemahlenen Kaffeebohnen erstaunlich ähneln. Wenn Sie nun auch noch Kaffee und Müsli in zwei identischen Gefäßen nebeneinander im Küchenregal aufbewahren, sind frappierende Geschmackserlebnisse garantiert und die Tochter beschwert sich noch Wochen später, dass sie wieder eine Kaffeebohne im (in das richtige Gefäß zurückbeförderten) Müsli gefunden hat.
- Auch sehr schön sind die sogenannten Stempelkannen, bei denen man den gemahlenen Kaffee mit heißem Wasser überbrüht und nach einer Weile das Sieb herunterdrückt. Nehmen Sie doch einfach mal kaltes Wasser. Schmeckt auch ... äh ... gut.
- Ein sehr hilfreicher Tipp zu Stempelkannen (geht aber auch ähnlich mit normalen): Sobald Sie das Sieb heruntergedrückt haben, schütten Sie den Kaffee sofort in den Ausguss, um die Kanne zu säubern und dann Kaffee zuzubereiten. Wundern Sie sich bitte auch nicht, dass der "Rest von gestern" noch so heiß ist.
- Um sich das Umrühren zu sparen, schütten Sie erst die Milch in die Tasse und stellen Sie die Milchflasche dann wieder in den Kühlschrank. Öffnen Sie anschließend den Kühlschrank, holen Sie die Milchflasche raus und füllen Sie die Kaffeetasse bis zum Rand. Kaffee wird sowieso überbewertet.
- to be continued -